Freiwillige Feuerwehr Lindenholzhausen e.V.

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19.03.2024 um 08:59 Uhr FBMA - ausgelöste ...
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"Was die (Männer) können, können wir auch!" Drei Kameradinnen berichten über ihren Einstieg bei unserer Feuerwehr.

Heute (8.März) ist Weltfrauentag. Zu diesem Anlass standen uns unsere Kameradinnen Selina, Steffi und Sarah Rede und Antwort. Ob man Feuerwehr und Schule bzw. Beruf unter einen Hut bringen kann und wieviel Zeit man normalerweise vor dem Einsatz für sein Styling aufbringen kann, verraten sie uns hier. Und wie das ebenso ist, wenn wir Interviews mit unseren Damen führen…gelacht wurde auch.

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Hallo, schön dass ihr da seid! Frauen fragt man ja bekanntlich nicht nach ihrem Alter. Unbestritten ist allerdings, dass ihr nicht erst seit gestern bei uns seid. Wie habt ihr den Weg zu uns gefunden?

Selina: Mein Papa Michael (Stellv. Wehrführer) ist schon seit Jahren bei der Feuerwehr aktiv, daher hatte ich schon als Kind mit der Feuerwehr immer wieder Kontakt. Als ich endlich 10 Jahre alt war bin ich in die Jugendfeuerwehr eingetreten und dabei geblieben bis zu Einsatzabteilung.

Sarah: Ich bin damals durch eine Freundin zur Jugendfeuerwehr gekommen. Es hat Spaß gemacht und deshalb bin ich dabei geblieben.

Steffi: Meine beiden älteren Brüder waren bereits aktiv und da bin ich einfach mit zur Jugendfeuerwehr gegangen.

Was halten eure Partner und Familien davon, dass ihr euch für die Feuerwehr entschieden habt?

Sarah: Meine Familie findet es gut, aber ist nicht begeistert wenn nachts der Melder angeht. Dann ist immer das ganze Haus wach, weil ich die Haustüre wohl immer zufallen lasse. Aber ansonsten stehen die voll hinter mir.

Selina: Mein Papa findet es auch richtig gut, aber meine Mama hatte etwas Bedenken. Papa und die anderen Kameraden passen aber gut auf mich auf.

Steffi: Mein Mann ist selbst aktiv und wir haben uns durch die Feuerwehr kennen und lieben gelernt. Gemeinsam leiten wir seit über 15 Jahren die Jugendfeuerwehr in Lindenholzhausen.

Wie sehen eure Familien die potentiellen Gefahren, die dieses Hobby mit sich bringen kann?

Alle: Das ist kein Thema. Da ist es, wie bei allen anderen Tätigkeiten auch. Man muss gewissenhaft an die Sache herangehen. Bei den Übungsabenden und Grundlehrgang ist Unfallverhütung ein wichtiges Thema. Wir haben keine Angst.

 Nun grassiert noch immer vielerorts das Vorurteil, Feuerwehr sei reine Männersache. Was sagt ihr Leuten, die euch darauf ansprechen?

Sarah: Man muss zugeben, dass es ja schon eher eine Männerdomäne ist…

Selina: …Aber wenn Frauen das nicht könnten, wären wir ja nicht hier. Wenn ein Mann denkt, wir schaffen das nicht, beweisen wir ihm eben das Gegenteil.

Steffi: (nickt zustimmend) Im Endeffekt ist ohnehin alles Teamarbeit. Aufgaben werden hier gemeinsam erledigt.

Selina: Und was die können, können wir auch! (alle lachen)

Wie wurdet ihr in dieser „Männerdomäne“ aufgenommen? Gab es da auch schon einmal den ein- oder anderen kritischen Blick?

Sarah: Ich wurde hier super aufgenommen und finde es toll, dass alle von Anfang an sehr offen mir gegenüber waren.

Selina: Das war wirklich toll. Alle waren von Anfang an total nett.

Steffi: Man muss sich, wie andere auch, durchsetzen, besonders als Gruppenführerin.  ...und Respekt erarbeiten.

Was ist das Besondere an der Tätigkeit bei der Feuerwehr?

Sarah: Feuerwehr ist mehr, als nur ein „Verein“. Der Umgang miteinander ähnelt schon fast einer großen Familie. Hier muss/kann sich jeder auf den anderen verlassen.

Selina: Was man sofort bemerkt ist, dass hier ein großer Zusammenhalt und eine große Wertschätzung untereinander herrscht.

Steffi: Die Kameradschaft hier ist einzigartig. Jeder muss mit jedem zusammen arbeiten im Einsatz zählt schließlich jede Sekunde.

Was würdet ihr anderen Frauen und Mädchen raten, die überlegen zur Feuerwehr zu kommen?

Selina: Kommen, angucken, mitmachen!

Sarah und Steffi: Einfach ausprobieren!

Welche Eigenschaften müssen Frauen mitbringen, die zur Feuerwehr wollen?

Sarah: Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass man auch schon mal schmutzig werden kann.

Selina: Sie dürfen nicht zu eitel sein (fängt an zu lachen). Wenn der Melder geht, bleibt leider keine Zeit für das perfekte Styling.

Steffi: Man muss anpacken können und körperlich fit sein.  Im Handschuh kann man keine langen Fingernägel gebrauchen.

Damit sind wir auch schon am Ende angekommen. Vielen Dank für das nette Gespräch!

Das Interview führte Marcel Jung