Limburg, 07.07.2023. Dass der Einkauf oder das Bauen deutlich teurer geworden sind, dies spüren alle am eigenen Geldbeutel. Von Kostensteigerungen ist auch die Stadt Limburg betroffen. Der Magistrat wurde mit einer deutlichen Kostensteigerung konfrontiert. Das geplante Feuerwehrhaus in Lindenholzhausen wird erhebliche Mehrkosten verursachen.
Der Magistrat gibt nun eine Vorlage an die Stadtverordnetenversammlung weiter, in der sich die Mehrkosten auf rund 3,4 Millionen Euro summieren. Die ursprünglichen Baukosten waren mit 3,558 Millionen errechnet worden, die vom Architekten errechneten Mehrkosten beliefen sich zunächst sogar auf rund 4,6 Millionen Euro. Nun werden sich die Stadtverordneten mit der Kostensteigerung beschäftigen.
„Das ist natürlich alles andere als erfreulich und wirklich eine schwer zu verdauende Kostensteigerung. Verwaltung und Magistrat haben sich Gedanken zu Kostenreduzierung gemacht, rund eine Million an Einsparungen gegenüber den vom Architekturbüro angegebenen Kosten kommen dabei heraus“, räumt der 1. Stadtrat Michael Stanke als zuständiger Dezernent für den Brandschutz ein. Eine Konsequenz aus der Kostensteigerung: Die Stadtverordnetenversammlung soll den Magistrat angesichts der veränderten wirtschaftlichen Gesamtlage und den damit verbundenen erheblich steigenden Kosten für Bauinvestitionen mit einer Überprüfung des Bedarfs- und Entwicklungsplans für den Brandschutz, der Allgemeinen Hilfe und des Katastrophenschutzes beauftragen. Dies soll ganz besonders im Hinblick auf noch weitere ausstehende Bauten in diesem Bereich geschehen.
Für die Kostensteigerung bei dem geplanten Neubau in Lindenholzhausen gibt es nach Darstellung von Magistrat und Verwaltung verschiedene Gründe: die aktuelle Inflation und ihre Auswirkungen auf die Baukosten (Steigerung um fast 40 Prozent) sowie die auf Wunsch der Feuerwehr vorgenommenen Umplanungen (geschlossene Garage statt offenes Carport, Beton- statt Stahltreppe). Für eine Steigerung der Kosten sorgen zudem die Umstellung von Flüssiggasheizung auf Wärmepumpe, die Vergrößerung der Photovoltaikanlage auf den Dächern und die Schaffung von E-Ladestationen an jedem dritten Pkw-Stellplatz (gesetzliche Vorgabe).
Mehrkosten gibt es auch deshalb, weil der Baugrund keine Versickerung des Regenwassers zulässt und dies durch einen zentralen unterirdischen Pufferspeicher aufgefangen werden soll. Dieser Speicher muss zudem mit einem Pumpensystem ausgestattet werden, um das Niederschlagswasser anschließend in die Kanalisation einzuleiten. Bemängelt wird in diesem Zusammenhang vom Magistrat, dass das beauftragte Architekturbüro die Stadt als Auftraggeber viel früher auf die Änderungen und die damit verbundenen Kostensteigerungen hätte aufmerksam machen müssen.
Gegenüber der vom Architekten vorgeschlagenen Planung hat der Magistrat verschiedene Einsparungen ins Auge gefasst, die der Stadtverordnetenversammlung vorgeschlagen werden und die im Vorfeld auch der Feuerwehr zur Kenntnis gegeben wurden und dort weitgehend mitgetragen werden. Kosteneinsparungen sollen vor allem im konstruktiven Bereich erzielt werden, indem auf Räume verzichtet wird und andere Materialien zur Ausführung kommen (Stahl- statt Betontreppe), der Carport wieder offen ausgeführt wird und Brandschutztüren in Stahl und nicht in Glas ausgeführt werden.
Die Verwaltung hatte auch Einsparvorschläge bei der technischen Gebäudeausrüstung gemacht, die vom Magistrat jedoch verworfen wurden. Auch die vorgeschlagene Reduzierung der Fläche mit Photovoltaikanlagen will der Magistrat nicht umsetzen. Er hält die Schaffung von PV-Flächen für nachhaltig und notwendig angesichts der vorgesehenen Heizungsanlage mit einer Luftwärmepumpe.
Quelle: www.limburg.de